Hier geht’s an die Substanz
3-5 % des BIP gehen nach Schätzungen der NACE weltweit jährlich durch Korrosionsschäden verloren. Anlagenstillstände durch defekte Bauteile und Umwelt- oder Gesundheitsschäden durch Leckagen sind dabei noch nicht einmal vollständig erfasst.
Dabei müsste es in vielen Fällen gar nicht so weit kommen. Denn viele Werkstoffe sind heute sehr gut untersucht und es lassen sich verlässliche Vorhersagen darüber treffen, ob ein Werkstoff einem Medium unter bestimmen Bedingungen dauerhaft standhält.
Doch nicht nur in der Anlagenplanung lohnt sich ein Blick auf das Material; auch bei der Schadensanalyse kann ein Ausflug in die Welt der Werkstoffdaten wertvolle Erkenntnisse bieten. Wenn z.B. das Pumpenlaufrad in heißer Schwefelsäure nach kurzer Zeit mit deutlichen Korrosionsschäden zum Stillstand kommt, sollte vor dem Ersatz geprüft werden, warum das passieren konnte – sonst wird die Freude am Ersatzteil ebenfalls kurz sein. War der Werkstoff falsch gewählt, oder hat sich vielleicht der Zulieferer beim Material vertan? Wer diese Fragen beantworten kann, klärt nicht nur die Haftung, sondern kann beim Ersatzteil auch auf Nummer Sicher gehen.
Auch, wenn der Fokus heute auf Digitalisierung, Daten und virtuellen Werkzeugen liegt – die Anlagen der Prozessindustrie bestehen aus Edelstahl, Legierungen oder Kunststoffen, und nur, wenn sie halten, was sie versprechen, können innovative Prozesse zuverlässig laufen. Ein Blick auf den Werkstoff ist also im wahrsten Sinne substanziell für den Erfolg.
Suchen Sie Hilfe bei der Werkstoffauswahl oder wollen einen Schaden untersuchen? Die DECHEMA-Werkstoff-Tabelle hilft. Mehr Informationen